Die ersten Kaffeehäuser in der Türkei
Mitte des 15. Jahrhunderts kommen zwei Männer nach Istanbul. Ihre Namen sind Hakem und Sems. Inmitten der Stadt eröffnen sie einen Laden. Die beiden Männer wollen für den im Nahen Osten beliebten Kaffee werben und damit noch Geld verdienen. Entstanden war das erste Kaffeehaus. Es sollte aber nicht das einzige bleiben. Schon bald gab es im ganzen Land Kaffeehäuser.
Öffentliche Treffpunkte
In ihrem Wohnviertel fühlten sich die Osmanen heimisch. Sie genossen dort ihre Privatsphäre und boten sich untereinander Schutz, andererseits war es gegenseitige Kontrolle des privaten Lebens. Mit der Entstehung des Kaffeehauses hatte man Räume geschaffen, wo sich Menschen treffen konnten. Es gab zwar Moscheen oder den Basar, diese gab es aber nur zum Austausch von religiösen Zwecken.
Die Moschee diente auch nicht der Kommunikation untereinander, sondern es gab einen Prediger, der als einziger sprach. Bis dahin hatte es das normale Volk in Spielhäuser oder Schenken gezogen. Jetzt boten Kaffeehäuser eine gute Alternative zur Moschee, wo die Geselligkeit im Vordergrund stand. Hier kamen Menschen der verschiedensten Gesellschaftsklassen zusammen. So kann das Kaffeehaus in dieser Zeit als eine Form der Sozialisierung angesehen werden.
Die Vielseitigkeit der ersten Kaffeehäuser
Das Kaffeehaus bot verschiedene Aktivitäten an. Es gab außer der Literatur Vorführungen, Puppentheater, Geschichtenerzähler, Schattenspieler, Musiker und man spielte Schach. Viele Viertel hatten ihr eigenes Kaffeehaus. Meistens befanden sie sich in der Nähe der Moschee. So wurden manchmal auch religiöse Diskussionen in das Kaffeehaus verlagert. Sie waren oft auch öffentliche Bibliotheken oder auch Wartesäle für die Gläubigen, die sich vor dem Gebet in der Nähe.
An den Wänden konnte man Sprüche aus dem Koran und des Propheten lesen. Es gab auch Zeiten, in den wurden sie aus religiösen Gründen durch den Sultan geschlossen. Dann traf man sich im Hinterzimmer des Barbiers und das heimliche Haus war geboren. Später war es allgemein üblich, dass man sich dort versammelte.